Künstliche Intelligenz verändert die Lagerlogistik sehr schnell. Vor einigen Jahren konnte man sich das noch nicht vorstellen. Früher waren Lagerprozesse von Handarbeit und Standardsoftware geprägt. Heute nutzen viele Unternehmen KI-Systeme. Sie automatisieren, beschleunigen und organisieren ganze Abläufe. Der Begriff "Disruption" beschreibt es sehr gut: KI ersetzt nicht nur bestehende Werkzeuge, sondern eröffnet völlig neue Möglichkeiten.
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Lager der Zukunft
Amazon ist ein gutes Beispiel. Der Konzern hat inzwischen über 750.000 Roboter und zehntausende Greifarme in seinen Fulfillment-Centern. Diese Technologie soll die Fulfillment-Kosten um etwa 25 Prozent senken. Bis 2030 soll sie zehn Milliarden US-Dollar pro Jahr sparen.
Roboter transportieren und sortieren Waren. Mitarbeitende übernehmen überwachende und komplexere Aufgaben. KI ersetzt also nicht, sondern verschiebt Arbeitsbereiche.
Standards der modernen Lagerlogistik
Es gibt auch neue Standards außerhalb von Amazon. Anbieter wie Symbotic und AutoStore verändern die Intralogistik mit modularen Systemen. Symbotic-Roboter können sich mit bis zu 40 km/h fortbewegen und im Schnitt eine Box pro Minute handhaben. AutoStore hat eine viermal höhere Lagerdichte als herkömmliche Regalsysteme und braucht dabei nicht mehr Energie als ein Staubsauger. Solche Konzepte zeigen, dass man nicht nur durch höhere Geschwindigkeiten, sondern auch durch Platz- und Energieeinsparungen effizienter werden kann.
KI in der Kühlkettenlogistik
KI verändert auch die Kühlkettenlogistik sehr. Anbieter wie Lineage Logistics oder Americold nutzen KI, um Waren mit begrenztem Verfallsdatum gezielt zu platzieren. Produkte, die länger stehen bleiben, kommen an schwer erreichbaren Stellen hin. So muss man weniger laufen und spart Energie. Konzerne wie Unilever nutzen KI, um Wetterdaten mit Absatzprognosen zu verbinden. In Schweden wurde die Prognosegenauigkeit für Eiscreme um 10 Prozent besser. In den USA wurde der Absatz um 12 Prozent erhöht.
Große Investitionen in KI-Lagerhäuser
Die Technik und die Investitionen sind sehr hoch. Marks & Spencer investiert 340 Millionen Pfund in ein neues Warenverteilzentrum. Dieses soll ab 2029 von Robotern und Kransystemen gesteuert werden. Es ist eine Fläche von 1,3 Millionen Quadratfuß geplant und es sollen etwa 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Der australische Einzelhändler Coles baut derweil Zentren mit bis zu 1.000 Robotern, die ohne Menschensteuerung arbeiten. Grund dafür ist ein Online-Wachstum von 35 Prozent. Solche Projekte zeigen, dass KI-basierte Lagerhäuser wichtig sind.
KI bei Logistikdienstleistern
Auch große Logistikdienstleister setzen immer mehr auf KI. DHL nutzt diese Technologie etwa für Sprachbots im Kundenservice. Die Sprachbots bearbeiten jeden Monat mehr als eine Million Anrufe. Es gibt auch Anwendungen für Übersetzungen und Mitarbeiterschulungen. Das Unternehmen sagt, dass KI hier hilft, gerade weil es weniger Fachkräfte gibt.
Forschung und Innovation
Auch die Forschung macht Fortschritte. Studien zeigen, dass künstliche Intelligenz die Bearbeitung von Aufgaben in SAP-basierten Lagerumgebungen um bis zu 60 Prozent schneller machen kann. Ein anderer Ansatz nutzt Drohnen für die Inventur: Sie fliegen durch die Gänge, scannen per Kamera die Regale und gleichen die Bestände in Echtzeit mit Blockchain-Systemen ab.
Fazit: KI verändert die Lagerlogistik
KI verbessert Lagerlogistik und verändert sie grundlegend. Die Kosten sinken, die Abläufe werden besser und nachhaltiger. Gleichzeitig entstehen neue Aufgaben für die Mitarbeitenden. Die "Disruption" ist damit keine Fantasie mehr, sondern Wirklichkeit. In den nächsten Jahren wird sie bestimmen, wie Lagerhäuser weltweit organisiert sind.