ESG - Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche

Nachhaltige Ansätze und Lösungskonzepte sollten alle Bereiche in unserem Leben Betreffen - so aus die Welt der Immobilien. Kein Wunder, denn schließlich ist die Immobilienwirtschaft ein nicht unbedeutender CO2-Verursacher. Die ESG-Kriterien (Environmental, Social & Governance) stehen für nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche in Unternehmen und tragen dazu bei nachhaltiges, ethisches und soziales Handeln in Unternehmen zu etablieren.

Wofür stehen die ESG-Kriterien?

Die drei Buchstaben E, S und G beschreiben nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche in Unternehmen. Das E steht für Environment, also für die Umwelt und bezieht sich grob gefasst auf den Umweltschutz und die Klimaneutralität von Gebäuden. Ferner geht es um Strategien zum Klimaschutz, den Einsatz erneuerbarer Energien, der Emissionsreduktion sowie dem schonenden Einsatz von Rohstoffen und Energie – stets mit dem Ziel vor Augen, Gebäude bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Das S steht für Social und beinhaltet alle sozialen Aspekte: Darunter fallen unter anderem die Sicherheit am Arbeitsplatz, der Gesundheitsschutz, die Einhaltung von Arbeitsrechten, faire Arbeitsbedingungen sowie das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit. So kann zum Beispiel bei der Auswahl von neuen Mietern einer Immobilie darauf geachtet werden, dass nachhaltige Geschäftsmodelle verfolgt werden. Betrachtet man dies auf einer detaillierten Ebene, kann es um den Wunsch des Mieters nach Fahrradparkplätzen oder Ladestationen für E-Autos gehen. Der letzte Buchstabe, das G, steht für Governance und umfasst alle Aspekte einer ethisch vertretbaren Unternehmensführung. Dazu zählen zum Beispiel Themen wie die Verhinderung von Korruption, Risiko- und Reputationsmanagement, Compliance sowie das Bestehen eines unabhängigen Aufsichtsrats. Zusammenfassend geht es bei den ESG-Kriterien also um eine soziale Unternehmensführung und nachhaltiges sowie energieeffizientes Handeln.

So hängen die Immobilienwirtschaft und ESG zusammen

Wie auch in anderen Bereichen der Wirtschaft beeinflussen die ESG-Kriterien auch die Immobilienwirtschaft und sorgen dafür, dass sich nachhaltiges Bauen und Handeln etablieren. Nachhaltigkeit ist im Zusammenhang mit der Immobilienbranche allerdings sehr komplex und muss genauer und im Einzelnen betrachtet werden, um die Zusammenhänge einzuordnen.

Zunächst einmal geht es darum, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl sowie den hohen Energieverbrauch zu reduzieren. Dieser Schritt kann über erneuerbare Energiequellen stattfinden. Dadurch wiederum werden klimabezogene Risiken in Bezug auf Investments deutlich verringert. Szenarioanalysen können bei der Transition zu einem nachhaltigeren Bauen helfen.

Weiterhin geht es um die verwendeten Baustoffe. Vor allem Stahl und Beton sind energieintensive Baustoffe, die weit über die Nutzungsdauer von Immobilien verwendet werden können. So lässt sich durch Recycling nicht mehr benötigter Baustoffe die CO2-Bilanz eines Gebäudes enorm reduzieren.

Ein weiterer Aspekt ist die Erfassung von Gebäudeemissionen, um den CO2-Ausstoß messbar und sichtbar zu machen. Das stellt in der Immobilienbranche eine zentrale Herausforderung dar, denn häufig sind Emissionsdaten nicht ausreichend oder gar nicht vorhanden. Um dem entgegenzuwirken, hilft eine Impact Valuation Analyse: Bei diesem Verfahren wird der Einfluss der im Gebäude gebundenen Treibhausgase sichtbar gemacht.

Zusätzlich hat das Investment in nachhaltige Immobilien nicht nur für die Umwelt einen positiven Aspekt, sondern wirkt sich auch positiv auf das Investitionsbudget aus: Nachhaltige Finanzprodukte können zu verbesserten Konditionen angeboten werden. Private und institutionelle Anleger tendieren dazu, ein Investment zu tätigen, das zu den Green Bonds zählt, also eine Investition in ein umwelt- und klimaverträgliches Projekt beziehungsweise Immobilie.

ESG für Makler

Die ESG-Kriterien betreffen auch die beratende Tätigkeit von Maklern. So kann dieser bei der Auswahl von Käufern und Mietern auf Aspekte wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz sowie ethische Grundsätze achten.Bereits vor der Vermietung kann der Makler einen Blick in Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte werfen, um sich über das ökologische und ethische Handeln des potenziellen neuen Mieters zu informieren. Auch das Thema grüner Mietvertrag kann in diesem Zusammenhang aufgegriffen werden. Des Weiteren kann der Makler bei der Immobilienbewertung die technische Nachhaltigkeit berücksichtigen. Um in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit und Immobilien immer auf dem neusten Stand zu bleiben und die beratende Funktion aufrecht zu erhalten, empfiehlt sich nicht nur eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern auch eine stetige Fortbildung.

ESG für Investoren

Die ESG-Richtlinien betreffen nicht nur Makler, sondern tangieren auch Investoren. Privatanleger und Investoren müssen sich vor allem mit den EU-Gebäuderichtlinien (EPBD) vertraut machen, um die Konsequenzen für Immobilien mit schlechten Energieeffizienzklassen einordnen zu können. Dafür sollte natürlich auch zwingend der Sanierungszwang der Immobilie unter die Lupe genommen werden.

Um eine Immobilie auf die ökologische Nachhaltigkeit prüfen zu können, gibt es ein Klassifizierungssystem, die EU-Taxonomie, auf das Investoren zurückgreifen können.

Bei der EU-Taxonomie handelt es sich um einen Kriterienkatalog, der nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten unter Berücksichtigung der EU-Kriterien definiert. Das heißt, es werden Kennzahlen definiert und messbar gemacht, die offenlegen, wie ein Fonds investiert hat. Dadurch können sich Investoren, Banken, Verkäufer sowie Projektentwickler an klar definierten Kategorien orientieren und einordnen, wie nachhaltig das Investment ist. Dies ist vor allem auch für private Eigentümer interessant, wenn es um den Verkauf ihrer Immobilie geht.

Nachhaltigkeit, soziale Unternehmensführung und Energieeffizienz sind große und wichtige Themenbereiche, die auch in der Immobilienwirtschaft einen großen Platz einnehmen und in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Mit den ESG-Kriterien in der Immobilienbranche sollen unter anderem CO2-Emissionen von Gebäuden sichtbar und messbar gemacht werden, der Schritt zu erneuerbaren Energiequellen unterstützt werden, nicht mehr benötigte Baustoffe recycelt werden und nachhaltige Immobilien zu besseren Konditionen angeboten werden. Die ESG-Kriterien betreffen Makler sowie Investoren und sind der richtige Schritt in eine grünere Zukunft in der Immobilienwelt.

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