Woher kommt eigentlich der Begriff „Schäl Sick“?

Trotz der vermehrten Wohnungsnot in Köln hört man vergleichsweise oft von Zuziehenden und ihren Wünschen nach einer Wohnung auf der linken Rheinseite. Dass die rechte Rheinseite längst nicht eine Beliebtheit wie die Domseite erlangt hat, ist allein schon wegen der vielen Hotspots und Attraktionen, die das linksrheinische Köln zu bieten hat nachvollziehbar.

Interessant ist aber, dass dieses Bewusstsein nicht von Ungefähr kommt. Schon die Römer hatten eine Abneigung gegen die „Schäl Sick“.

Der Kölner bezeichnet mit der „Schäl Sick“ etwas neckisch die rechtsrheinisch gelegenen Bezirke wie Deutz, Mülheim, Kalk, sogar Leverkusen und Düsseldorf. Doch auch in anderen Gegenden entlang des Rheins  hat der Begriff sich etabliert – aus den unterschiedlichsten Gründen:

Eine immer wieder gern aufgegriffene Entstehungsgeschichte handelt vom mittelalterlichen Köln als die Schiffskähne noch mithilfe von Zugpferden den Rhein aufwärts gezogen wurden. Wenn diese auf der linken Rheinseite gingen, kam es dazu, dass die Pferde durch die Spiegelung der Sonnenstrahlen auf dem Fluss Schäden an ihrem zum Fluss gewandten Auge davontrugen, teilweise sogar blind wurden. Um dem vorzubeugen wurden den Zugtieren künftig Scheuklappen angelegt, welche das rechte Auge verdeckten, sodass ein Blick auf den Rhein und auch die rechte Rheinseite nicht mehr möglich war. Dadurch wurden sie „schäl“ was vom Kölschen „schlecht sehen“ kommt.

Bis heute ist diese Entstehungsgeschichte etwas umstritten, da nicht sicher ist, ob Pferde überhaupt von der Sonne geblendet werden und im Zweifelsfall beide Augen hätten betroffen sein müssen.

Speziell in Köln wird schon seit der römischen Antike die richtige von der falschen Rheinseite getrennt. Die Römer besiedelten nur die linke Rheinseite und nutzten den Rhein als Stadtgrenze. Rechtsrheinisch war das Land nach wie vor von den als unkultiviert und barbarisch bezeichneten Germanen bevölkert. Auch hier findet sich eine Erklärung für den Begriff der „Schäl Sick“. Einer der germanischen Götter – Odin – soll auf einem Auge blind gewesen sein.

Weiter im Norden verwendet der Neusser den Begriff recht gern, um an so manchem Stammtischabend ein schlechtes Wort über seinen verhassten Nachbarn, den Düsseldorfer zu verlieren. Neben Neuss, als eine der ältesten Städte Deutschlands, siedelte sich im 12./13. Jahrhundert die Stadt Düsseldorf an und wuchs in einem rasanten Tempo. Die Stadt wurde zur ständigen Konkurrenz für Neuss. Als Düsseldorf den Sprung auf die linke Rheinseite wagte, stieß dies in Neuss bei vielen Bewohnern auf Unverständnis. Dieses Bewusstsein hat sich bis heute gehalten.

Trotz des Rufes mit dem die rechte Rheinseite immer noch leben muss, gewinnt sie immer mehr an Zuspruch. Denn das schönste an der rechten Rheinseite ist längst nicht mehr der Ausblick auf die linke, sondern viel mehr die Persönlichkeit und das Ambiente, was immer mehr Kölner zu schätzen lernen.

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