Pendelnde Mitarbeiter und die daraus resultierenden möglichen Folgen
Pendeln zum Arbeitsplatz betrifft in der heutigen Zeit viele Arbeitnehmer. Doch was dies zur Folge hat, ist nur den wenigsten bekannt. Die Gefahr einer chronischen Erkrankung ist über zehn Prozent höher als bei Arbeitnehmern, die nicht zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen.
Für viele Unternehmen rückt der Stellenwert des Pendelns meist in den Hintergrund, da Firmen oftmals auf den wirtschaftlichen Aspekt achten. Doch langfristig macht es Sinn, den Fokus auf die Mitarbeiterzufriedenheit zu setzen und das Pendeln einzuschränken.
Doch wie definiert man Pendeln? Pendeln bedeutet, die eigene Gemeinde zu verlassen, um zur Arbeit zu gelangen, so die Verkehrsforscher. Ungefähr 19,3 Millionen Menschen in Deutschland sind von diesem Problem betroffen. Der durchschnittliche Arbeitsweg liegt bei 17 Kilometer, in kleinen Städten sogar bei über 30 Kilometer.
Das größte Problem liegt darin, dass durch den weiten Arbeitsweg schwerwiegende Folgen auftreten können. Ein Chefarzt der Deutschen Klinik für Integrative Medizin und Naturheilverfahren berichtet, dass ein Arbeitsweg nicht weiter als 45 Minuten sein sollte. Bei einem Arbeitstag von zehn Stunden, inklusive Arbeitsweg und Mittagspause, kommt es zu einer Gedulds- und Belastungsprobe für den Körper, so ein Professor für Arbeitspsychologie in Leipzig.
Das Resultat dieser zuvor genannten Problematik sind meist psychische Erkrankungen der Betroffenen. Die Techniker Krankenkasse teilte ein Ergebnis der Untersuchungen mit, wobei rauskam, dass die Fehltage bei Pendelnden um 11 Prozent höher sind, als die von Arbeitnehmern, welche in direkter Umgebung arbeiten. Zudem kommt noch dazu, dass das Risiko einer Trennung in einer Partnerschaft um ein Vielfaches höher ist. Besonders bei Betroffenen, die nur am Wochenende zuhause sind.
Die körperliche Gesundheit der Pendler leidet auch unter den langen Arbeitswegen. Studien ergaben, dass sie häufiger unter Kopf-, Rücken- und Magenschmerzen leiden. Weitere Folgen sind Übergewicht durch das viele Sitzen, Bluthochdruck, Herz- Kreislauf-Erkrankungen sowie Schlafstörungen.
Es gibt für diese Problematik verschieden Lösungsansätze. Die erste Möglichkeit ist beispielsweise die Einführung von flexiblen Arbeitszeiten. Dies hilft den Pendlern so zu planen, dass sie nicht in den Berufsverkehr gelangen. Als Alternative kann man ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr einführen oder sogar eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, um den körperlichen Ausgleich zu fördern. Des Weiteren kann man, wenn möglich, dauerhaft auf das Homeoffice zurückgreifen. Hiermit wird ein weiter Arbeitsweg erspart.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Standort eines Unternehmens eine sehr wichtige Rolle spielt. Man sollte auf eine gute Erreichbarkeit für den öffentlichen Nahverkehr achten und einen Fokus auf die Wohnorte der Mitarbeiter legen, um ihnen gegebenenfalls einen langen Arbeitsweg zu ersparen.